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The VOLVO Story - Meine VOLVO Geschichte
 

Wie Alles begann?

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Die Stunde "NULL"

Wie fast bei Jedem in Deutschland. Anno 1977 fing es mit dem Käfer an. Ein gebrauchtes Exemplar Modell 1300 in rot (nun ja, nicht gerade meine Lieblingsfarbe) hat mich ein gutes Jahr begleitet. Man beachte die Flower Power und Schlaghosen, es war schon wenn man zurückblickt, etwas komisch, so rumzulaufen.

Schon damals war ich bemüht, mein Auto zu pflegen.Schon damals war ich bemüht, mein Auto zu pflegen.

Danach gab es Opel. Okay, jeder Pop.. fährt nen Opel; aber das hat damals keinen gestört. Mich auch nicht. Opel Kadett C. Erst als 2-türige Limousine mit 40 PS und kurz darauf den CarAVan 1.2 N mit 52 PS. Der ging schon schneller ab. Aber eben nur einen Hauch, von rasant und Geschwindigkeitsrausch konnte nie die Rede sein.

Kadett C 1.2 NKadett C 1.2 N

 

Kapitel 1 - "Begegnung der ersten Art"

 Während dieser Zeit machte ich dann erste Bekanntschaft mit der Marke VOLVO. Mein ältester Bruder hatte sich nämlich einen VOLVO 144 GLE gekauft. Aber alles der Reihe nach, dem Motto "volvo" gleich "ich rolle" für die Übersetzung aus dem lateinischen, ja, Bildung ist vorhanden, und eine Prise Einbildung.

Beginnen wir im Jahre 1980, und überspringen die Zeit des Käfers über den Kadett, und widmen uns gleich dem Volvo.

Ich weiß nicht mehr, ob es im Sommer oder Herbst war. Nach meiner ersten selbst erfahrenen Begegnung mit einem P 144 GLE von 1971 kam ich jetzt in den Genuss, mir auch einen P 144 GL von 1973 zulegen zu können. GL steht für Grand Luxe, eine der besseren, gehobenen Ausstattungen, lechz! Grünblaumetallic - oder so ähnlich - stand er bei einem Autohändler zum Verkauf. Nach einer kurzen Probefahrt und knappen Preisverhandlung wechselten 1.900.-DM und das Auto den Eigentümer.

Volvo 144 GL, 1973Volvo 144 GL, 1973

Der Geruch von Leder - ach und oh -, ein elektrischer fünfter Gang auf neudeutsch „Overdrive“, meine Sinne schwinden, und dann noch 124 PS unter der Motorhaube, ein Wahnsinn! Dass der Wagen bereits 295.000 km auf dem Tacho hatte, habe ich einfach ignoriert! 295.000 km, das ist doch nichts!!

Vollgas und schnelle Autobahntempos waren angesagt, es wurde ausgereizt was ging, und das waren dann schonmal an die 180 bis 200 km/h, die dann allerdings der Schwerkraft anzurechnen waren, nämlich bergab. Und auch rasante Beschleunigungen, sofern man da bei einem Wert von irgendwas über 10 Sekunden auf 100 km/h sprechen konnte. Oh, was ist jetzt los - schwitz - der Wagen wird immer langsamer; runterschalten, so´n Mist, mit 80 km/h im 3.Gang über die Autobahn. Nächste Abfahrt raus, und auf dem kürzesten Weg nach Hause. Dort angekommen, abgestellt und erstmal was Kühles, durfte auch blond sein, Hauptsache süffig.

Und dann war da noch: finde den Fehler, auf zur Bastelstunde. 

Zündkerzen ausgeschraubt, Zylinderkopf abgebaut - Schei...!!!! Seit wann sind im 1. Zylinderkolben Löcher wie Kirschen groß? Kann mir keiner beantworten! Auch egal. Von VOLVO ein gebrauchter B20-Motorblock, ein neuer Zylinderkopf und diverse andere Teile sowie ein paar mehr Stunden Arbeit, alles wieder zusammen- und eingebaut, kein Teil blieb übrig, der Motor lief einwandfrei, da habe ich doch alles richtig gemacht.

Auf den Geschmack gekommen, war ich immer auf der Suche nach VOLVO der Baureihe 140 und, keine Internetverbindung, Tageszeitung, Mundpropaganda und Besuche bei Autohändlern, vielleicht findet sich ja was. Es sprach sich im Hünxer Raum rum, der Harig fährt VOLVO, wenn'ne einen has´, einen alten, der kauft den, fast ungesehen! Und es riefen Pastoren, Bekannte von anderen Bekannten, auch Fremde an, oder ich hielt kurz an sofern beim Vorbeifahren ein Volvo so alleine da stand, so ergab es sich, dass es immer mehr wurden. Plötzlich wie aus dem Nichts, die wundersame Vermehrung, hatte ich nicht nur einen VOLVO, nein, gleich 2, 3, 4 und mehr am Stück. 

Aber mein P 144 GL, ein bisschen langsam war er schon, wie gesagt, mit der Schwerkraft als Beschleunigungsreserve nicht ganz so lahm, aber finde mal einen Berg, wenn du ihn brauchst, um die Schwerkraft in Beschleunigung und Geschwindigkeit umzusetzen, ich habe  nicht immer den Begleiter als Berg gehabt. Also, es muss doch noch mehr aus dem Motor zu holen sein? Klassisches Tuning, nicht so wie Heute, Chip rein und los, nein, es gab da so Methoden. Da ich ja geübt im Zerlegen von Motoren war, wurde flugs der Zylinderkopf abgebaut, ordentlich was runternehmen lassen, damit meine ich, etwas runternehmen 1 mm, planschleifen wegen der Auflagefläche und dann!!! Lief super, doch nach ein paar hundert Kilometer, sollten die Zylinderkopfschrauben nachgezogen werden. Ja, aber mit Drehmomentschlüssel und nicht roher Gewalt, was zum Abreißen einer Zylinderkopfschraube führte um zum Pflegefall zu werden. Es machte nur krrrtsch und ab war die Schraube. Fahruntüchtig, gezwungenermaßen, dann eben kein VOLVO mehr, jedenfalls vorerst, haha. Auf der Suche nach einem anderen Auto kam ein bekannter Renault Händler ins Spiel, denn dort stand ein R20 TS, 109 PS, Gasanlage (nahm den halben Kofferraum ein), elektrische Fensterheber, elektrisches Schiebedach, Anhängerkupplung, komfortabel und weich gefedert. Der ordnunghalber erwähne ich noch den R5. Ein R5, eh, ein Frauenauto, aber zur Abschreckung wenigstens mal den Versuch gemacht, und sich hinein gesetzt, schließlich will man ja keine Option auslassen, und wieder ausgestiegen, war denn doch mehr ein R5 für kleine. R20 war das Gebot der Stunde, aber eben kein VOLVO, zermürbend, nicht das was ich mir so als meinen Wagen vorstellte. Doch für 3 Monate ging´s, ächzt und würg.

 

 Kapitel 2 - "Ein(e) Amazon(e)"

Ein VOLVO musste wieder her; P 122 S,  restauriert, Baujahr 1970 mit B20 -Motor, allerdings nur 1 Vergaser - umgebaut. Gesehen und gekauft! Ich bin ein Depp, wie kann man nur so blauäugig sein, keine Erfahrung mit Amazonen, ich meine die, die auf 4 Rädern stehen und von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, nicht die zweibeinigen, Beine nicht endend wollen, aber lassen wir das. Zurück zum Amazon. 

Amazon 1970Amazon 1970

 

Restauriert, ich habe den Wagen schließlich von einer VOLVO Vertragswerkstatt gekauft, aber irgendwie muss da ein Trupp von Laien, wie ich später feststellen musste, ein Fachbetrieb kann so´n Mist doch nicht verzapfen. Kühler lose, Hauptbremszylinder undicht, Wassereinbrüche, Rost war schon zu erahnen, und beschis... ausgeführte Schweißarbeiten. Trotzdem, die große Liebe!!!

Viel Lehrgeld habe ich in den circa 3 Jahren gezahlt, die ich den Amazon fuhr. Teure Jahre! Aufgerüstet wurde die Amazone: Leder, Simons und Bleifrei Umbau. Simons ist die zugelassene Sportauspuffanlage 2“, mit sattem, brodelnden Sound.  Geht doch geil ab, oder!? Ja, 180 km/h war schon eine Ansage. Aber nicht genug. Also, das konnte ich schon im Schlaf, Motor ausbauen, Zylinderkopf zur Zylinderschleiferei, 1.5 mm abnehmen lassen, scharfe Nockenwelle, Zylinderkopf des B20B mit den größeren Ventilen, und schätze, irgendwo zwischen 120 – 130 PS konnte der Motor dann generieren, wenn der Bleifuß auf Abrufen der gänzlich vorhandenen Leistung lospreschte. Da der Tacho nur bis 180 km/h anzeigte, ist die Endgeschwindigkeit nicht ablesbar gewesen, doch 190 bis 200 km/h waren wohl drin, zur Verwunderung vieler Verkehrsteilnehmer, wenn die Amazone abzischte.

Nebenbei, das übliche Getue, wie gehabt aufgekauft und verkauft, alte VOLVO´s und Teile; doch irgendwann war ich es leid, Amazon zu fahren. Glücklicherweise kannte ich ja Michael aus Essen seit einiger Zeit, der hatte einen 145 von 1973, schwarz, tiefer, Alu, Leder, OD und so; er kannte auch jemanden, der meinen Amazon kaufen würde. Kurzum, die Fahrzeuge wechselten die Eigentümer, und nun hatte ich einen Leichenwagen, so behaupteten einige. Mir doch egal!

Volvo 145 E 1973Volvo 145 E 1973

3 Jahre fuhr ich den Leichenwagen, war geil!! Nicht immer, als die Getriebeaufhängung sich vom Unterboden zu 50% verabschiedet und das ganze Auto vibriert. Glücklicherweise in der Stadt passiert, bei niedrigem Tempo, und bin direkt zur naheliegenden VOLVO Werkstatt, und habe es reparieren lassen; ich glaub, dass waren so um die 800 bis 900 DM, was mich dieser Spaß gekostet hat.

Und natürlich habe ich den 145er weitergefahren, und wie immer, alte VOLVO's gekauft und verkauft. Und es wurden immer mehr. Na ja, Platz habe ich genug auf dem Grundstück, kein Problem. Ab und zu Teile verkauft, oder auch ganze Fahrzeuge, klappte ganz gut - Mundpropaganda!

Mein Vater schimpfte auch wie immer! Der Schrott muss weg, sagte er. Welcher Schrott?? Nun gut, immerhin standen fast 10 VOLVO, 144 und 145 sowie 121 rum. Aber das ist ja kein Schrott! Eh, das ist Kulturgut, obwohl es damals für die Fahrzeuge keine Klientel Oldtimer oder Youngtimer gab.

 

 

Kapitel 3 – "BMW von 5 zu 3 zu Volvo"

 Plötzlich fuhr in meiner näheren Umgebung alles BMW 520 (E28) und so. Ich ließ mich anstecken; 528i war die Lösung, allerdings behielt ich den schwarzen 145er, schließlich gibt man so etwas nicht so einfach auf. Scharfes Gerät, nun der 528i und schneeell!! In einem Farbton wie eisblau-metallic,, mit 184 PS, 5-Gang, Alu-Felgen, Colorglas, Schiebedach, Zentralverriegelung, Bordcomputer, innen blaue Ausstattung.

BMW 528iBMW 528i

Kein Vergleich zu den Volvos, klar, mit 6 gegen 4, also Zylinder, war klar, wer gewinnt. BMW, sportlich, schnittig, gehobene Mittelklasse, war schon eine andere Liga. und geschont wurde der bestimmt nicht, schließlich was geht das geht. Während ich den 528i hatte,  führte eine Verkettung unglücklicher Umstände dazu, mich mit einem Kompagnon selbständig zu machen, in einem Gewerbe, dass viele finanzielle Reserven oder ein sogenanntes Polster verlangte, nur war uns das nicht bewusst. Jedenfalls, Firma gegründet, eigenen Fuhrpark mit eingebracht, und im Laufe der Zeit, der nächsten 12 Monate, war es an der Zeit, Firmenleasing, ein neuer 320i (E30), den 528i als Sonderzahlung abgegeben.

Der 145er, der schwarze, den hatten sich Bekannte ausgeliehen, und während der Fahrt durch Deutschland, ja, da hat der 145 seinen Geist aufgegeben. ADAC hat den dann zu uns nach Hause geschleppt, kurze Diagnose, Reparatur übersteigt Wert des Wagens, also lassen wir’s und stellen den zu den anderen 145ern, jetzt sind es 3, schwarz, weiß und grün. 

Da ich noch in Dortmund wohnte, die Firma aber im 80 km entfernten Hünxe, meinem Heimatdorf hatte, bin ich des Öfteren mit dem 3er über die Autobahn in der Früh gejagt. Und dann, eines schönen Morgens auf der Autobahn, ich mit Tempo 180, Überholspur, an einem Opel Omega Caravan vorbei, dann ein Opel Ascona in gelb, weiter vorne, ich näherte mich rasant. Ich glaub es nicht, dieser Ascona, vielmehr der Fahrer, so´n Penner, ballert mit 90 auf der rechten Spur, setzt den Blinker und zieht direkt auf meine Spur, huuup, huuup, quiiiiietsch, scheppeeer, klirr und schleuder; Treffpunkt Autobahn A42. Der „Emscher Schnellweg“, irgendwo Recklinghausen, Gelsenkirchen, genau kann ich mich nicht dran erinnern, aber ich konnte meinen 320 abfangen ohne die linke Leitplanke zu touchieren, der Ascona, durch meinen Treffer hinten links mit einem Drehmoment versehen, kam ins Schleudern, drehte sich in Richtung rechten Standstreifen, kippte die Böschung hinunter, also überschlug sich, und blieb, glaube ich, auf dem Dach liegen. Glücklicherweise, Gott sei Dank, kletterten alle 3 Insassen unverletzt, bis auf ein paar blaue Flecken, aus dem Ascona. Inzwischen war auch der vorhin überholte Omega da und kamen mit der Bemerkung zu uns: „das konnte nicht anders enden, so wie der Ascona rüber gezogen ist, war klar, das rummst“. Der Ascona fahre meinte, da war weiter vorne, irgendwo am Horizont, ein LKW, und den wollte er überholen; ich fragte mich, was für Drogen, besoffen oder zugekifft, da war nichts auf der Autobahn außer wir, der 320, der Ascona und der Omega. Das bestätigten auch die Omega Insassen. Die Polizei kam, nahm soweit alles auf, aufgrund der Zeugen im Omega stand eindeutig fest, die Schuldfrage, der Ascona wars.

Leider, der 320er war fast hin, vordere linke Seite musste erneuert werden, der Ascona war total im Eimer! Schaden am 320 belief sich auf fast 10,000 DM, und nach der Reparatur war es nicht mehr dasselbe beim Fahren. Da fügte es sich, dass auch die Firma in Konkurs ging, und der 320, da Firmenleasing, auch ging, nämlich weg.

Kapitel 4 - "Zurück  zum Ursprung"

Es musste wieder ein fahrbarer Untersatz her, und in Dinslaken, da stand ein VOLVO 245 von 1979, in recht gutem Zustand, den nehme ich. Gekauft und abwarten, wie sich alles entwickelt. Welche Arbeit nach dem Konkurs, welcher Job wo? Computerbranche, in Duisburg, da war es gut, den 245 zu haben, war schließlich eine Strecke zu fahren jeden Tag.

Da der Konkurs noch lief, waren auch Termine beim Konkursverwalter in Xanten angesagt, und auf einem der Fahrten dorthin, ob die Frau mit mir Flirten wollte, der Annäherungsversuch auf den 245 endete in einem Blechschaden, anstatt in ihrer Spur die Kurve zu durchfahren, zog sie einfach rüber und hat dann mit einem Stoß gegen den 245 vorne links sein Schicksal besiegelt. Totalschaden laut Gutachten und daher stellte ich den 245 zu den drei 145, ist ja eine Familie.

Aber alte VOLVOs, ich war noch immer in deren Bann, da musste wieder etwas her, ganz bestimmt.

Was nun, ergab sich von alleine! Mein Neffe hatte bereits, als ich noch meinen Amazon besaß, sich einen günstigen Amazon gekauft, einen zum Restaurieren und Aufbauen, in Eigenregie; ja, bis auf Schweiß- und Lackierarbeiten haben wir das Auto erstmal selbst zerlegt, Teile besorgt, und in der bekannten Werkstatt die Karosserie und dann in einer Lackiererei das letzte Finish geben lassen. Danach ging´s ans Zusammenbauen. Hat auch irgendwie geklappt, Erfahrung war ja vorhanden, teilweise freiwillig teilweise aber auch zwangsmäßig, man tut eben alles, dass die Karre läuft. Auf dem Bild, das bin ich beim Einbau des Motors.

Zusammenbau nach LackierungZusammenbau nach Lackierung

Jedenfalls, dieser Amazon von meinem Neffen, der stand zum Verkauf. Klar, den nahm ich dann.

Neuer Motor, hieß von B18 auf B20 hochgerüstet, scharfe Nocke und später auf bleifrei umgebaut, Sportauspuff, Leder, der Lack anthrazit-metallic, Tiefbett - nein, kein Bett, sondern felgen mit Tiefbett, vorne tiefer; sah scharf aus und ging ab wie der sprichwörtliche Dampfhammer! Frisieren, Tuning, nach klassischer Art, das konnte ich. Und das dabei immer dezent, man soll ja nicht alles preisgeben, was man hat, hähä.

GTi und GTE und wie sie sonst noch hießen, die waren schon oft sehr verblüfft, wenn ich plötzlich mit der Amazone beschleunigte, und ohne Probleme auf Geschwindigkeiten von 160, 170, 180 und alles Rot auf dem Tacho erreichte. Der Sound stimmte auch, klar, blaue Simons!! Prööööt prööööt brumm!!

1967 Amazon1967 Amazon 

 

Für die normalen Tage hatte ich noch einen BMW 525A eta, war bequem und sparsam. Viel Hubraum, an die 2.7 l auf sechs Zylinder verteilt bei gemächlichen 122 PS, Normalbenzin und Automatik, ein dahingleiten, kein Stress oder aufkeimende Hektik. Mit dem machte ich die Fahrten zur Arbeit, danach fliegender Wechsel auf den Amazon, zum Fahren in der Freizeit.

BMW 525A eta BMW 525A eta

Eines Tages, nachts auf einem kleinen, asphaltierten Weg neben der Autobahnauffahrt Hünxe A3 Richtung Oberhausen, da erwischte es den 525, eine Begegnung der rehigen Art. Es hat gescheppert, Polizei gerufen, denn das Reh war verletzt und im Dunkeln verschwunden, und auch der 525 war vorn demoliert. Polizei kam, hat Unfall aufgenommen, Förster angerufen, der hat das Reh gefunden und von seinen Leiden erlöst. Der 525, der war laut Gutachten auch Schrott, Quertraverse vorne vorm Kühler verzogen, also habe ich den 525 auch von seinem Leiden erlöst und in den Export verkauft. Hoffentlich hat er dort ein besseres Leben, das hat er verdient. Somit musste ich mich mit der Amazone begnügen! Lechz!!

  

Kapitel 5 - "Dieselzeiten"

Der Amazon lief, und lief, war jetzt das Alltagsauto für mich. Da eine Maßnahme zur Ausbildung als Speditionskaufmann anstand, und für die Strecke Hünxe nach Duisburg, selbstverständlich auch zurück, mir der Amazon zu schade war, glühte in mir eine Idee auf. Mercedes, Diesel, W123, guten Gebrauchten als Zweitwagen, eine glühende Lösung wäre das, und der Amazon würde geschont werden.

Okay, Zeitung gewälzt, dann in Essen, bei einem, ich glaube Toyota-Händler, da stand doch tatsächlich ein 200 D von 1977, 55 PS, mit Servolenkung, Anhängerkupplung, Schiebedach, Colorverglasung, MB-Tex (Sitze) in hellbeige, Außenfarbe ein mimosengelb (?); war schon sparsam, für damalige Verhältnisse.

1977 MB 200 D1977 MB 200 D

Ein Bekannter hat mir dann noch BBS-Felgen in Gold für den Benz angeboten, die nahm ich sofort; damit sah der Benz wesentlich schneller im Stand aus als er überhaupt Tempo machte. Was können 55 PS schon ausrichten, ist kein Kleinwagen und wiegt auch einiges, daher zum Tempo eher laaaahm! Irgendwie nahm mir der Benz das krumm, und der Diesel dieselte nicht mehr, er verweigerte den Dienst. Keine Kompression, naja, nicht genügend Kompression aufgebaut zum Zünden, was macht man dann, stellt den Benz eben zu den anderen Autos auf dem Hof. Dort kann er sich ausruhen; wie lange weiß nur der Diesel.

Kurzfristig musste wieder ein fahrbarer Untersatz her, die Zeitungen gewälzt nach interessanten Angeboten, und wonach habe ich wohl gesucht? Kein Volvo, nein, es sollte wieder so ein Trecker mit Stern werden, bin auf den Geschmack gekommen, schließlich sind die sehr solide, wie eine Burg, und auch mit wenig PS kommt man gut voran.

Somit schlich sich wieder ein W123 in mein Sichtfeld, diesmal ein 220 D. Der hatte schon mehr Bums, immerhin 60 PS, in einem ockerbraunen Farbton, sollte irgendwas um die 2,500 DM kosten. Kann man sich ja mal ansehen. Gesagt, hingefahren und gekauft. Leider etwas zu übereilt. Denn kaum hatte ich den Wagen, nach einiger Zeit sprang er nicht mehr an, zu wenig Kompression. Der Verkäufer hatte mir den Wagen mit warmen Motor gezeigt, und da gab es keine Probleme. Gekauft wie gesehen, keine Garantie, dem Verkäufer war es egal. Leider hatte ich keine Beziehungen zur Mafia, oder anderen Vereinen, die dem Verkäufer einen Besuch abstatten könnten.

 Gegen ein kleines Trinkgeld, bei der Mercedes Niederlassung in Bocholt, habe ich den dann in Zahlung gegeben für einen W201, also 190 D in silber-metallic, Colorglas, elektrisches Schiebedach, Mittelarmlehne vorn, Zentralverriegelung, Alu-Felgen, 72 PS Diesel.

MB 190 DMB 190 D

Ja das war schon etwas anderes als so ein W123, der 190er war spritziger und fahraktiver, agil und wendig, sofern man das bei einem Diesel behaupten kann.

Er erfüllte seine Aufgaben stets zu meiner Zufriedenheit und zuverlässig. Ein treuer Begleiter.

Abgesehen von einer defekten Glühkerze gab es während unseres gemeinsamen Lebensabschnitts keine Probleme.

 

 

 Kapitel 6 – "Das Aus für Mercedes und ein Neustart für Volvo"

Irgendwann, so nach zwei Jahren Lebensgemeinschaft mit dem 190er, glühte wieder das Feuer in mir, und verlangte nach einem Volvo. Das war aber auch nicht so einfach, mal ein passendes Angebot zu finden. Sollte was Praktisches sein, daher ein Kombi der 240er Serie. Im Herbst des Jahres 1997 wurde mein Feuer gelöscht, bei unserem bekanntem Autohaus in Oberhausen stand ein 240 GL Family in fjordgrün-metallic. Mit dem B230F, 116 PS, 5-Gang, Colorglas, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorn, Dachreling, innen schwarze Stoffsitze, sah gut aus und gefiel mir sehr. Jetzt ging es darum, den 190er in Zahlung zu geben, was auch reibungslos klappte. Damit war der Kauf geritzt und ich glücklicher Besitzer eines Volvo.

Jetzt fahre ich wieder wie ein alter Schwede mit meiner Burg auf vier Rädern über die Straßen Deutschlands, und lasse den lieben Gott Gott sein; er würde bestimmt auch VOLVO fahren!!

2 Jahre und 50.000 km hat mich der Family begleitet; und war ein treuer und zuverlässiger Freund auf  den besagten 4 Rädern. Auch der Osten Deutschlands mit seinen "Bundes- und Landstraßen", nein besser gesagt - jedenfalls damals war es noch so - Feld-, Wald- und Wiesenwege konnte der schwedischen Trutzburg nichts anhaben. Na ja, fast nichts. Durch das viele Schlagloch und Kopfsteinpflaster Fahren hatte sich doch glatt eine Standlichtbirne losgerüttelt. Nun gut, man kann es ihr nicht verdenken.

Nach dieser praktischen Autoerfahrung sollte etwas mehr als Spaß im Autoalltag einkehren, in Gedanken spielten sich Szenen ab wie mit einem Coupe der Marken Mercedes oder Jaguar, oder vielleicht doch ein Geländewagen, ein Jeep Cherokee, wer weiß schon, was es wird. Limit waren 30,000 DM, dafür sollte schon was zu finden sein.

Glücklicherweise fand ich alle drei Wunschvorstellungen in Oberhausen, den Mercedes bei dem bekannten Volvo Händler, den Jaguar bei einem bekannten Verkäufer in einer BMW Niederlassung und den Cherokee, Mist, das habe ich leider vergessen.

Kapitel 7 – "Spaßfaktor Auto"

Zuerst den Jaguar XJS 4.0 in einem grün-metallic, innen beiges Leder, und Klima, Alu-Felgen und allem, was das Herz begehrt, betrachtet. Das Herz begehrt mehr Platz, innen, denn beim Probesitzen wurde der Jaguar aus meinem Lastenheft gestrichen, der Fahrersitz ließ sich nicht weit genug zurückschieben, um meine 1.90 m einigermaßen komfortabel unterzubringen. Klappte nicht, die 30,000 DM inklusive 240 Family  gegen den Jaguar einzutauschen. Hat sich erledigt, auf zum nächsten.

Dann der Cherokee. 4.0 mit 177 PS, Automatik, in dunkelblau-metallic, Limited Ausstattung, Alu-Felgen, graue Lederausstattung, Colorglas, Klima und auch allem, was das Herz begehrt. Hier passte ich ohne weiteres rein, machen wir eine Probefahrt. Mein jüngerer Bruder war dabei, und die Probefahrt verlief gut und auch er war begeistert. Nun zum finanziellem, die Inzahlungnahme des 240 Family, die lief nicht so wie gedacht. Die haben denn 240 fast zu Schrott erklärt, da wäre so viel zu machen, da können sie nicht viel für geben. Dankend habe ich das abgelehnt, schließlich will ich nicht, dass dadurch dieses Autohaus bankrottgeht. Irgendwas um die 10,000 DM sollte schon für den 240 rausspringen plus 20,000 DM in bar.

Als letztes der Mercedes, ein W124 in silber-metallic, 220 CE, 150 PS, Automatik, Klima, Alu-Felgen, elektrisches Schiebedach, elektrische Fensterheber vorn, Zentralverriegelung, Colorglas, sehr gut erhalten, und der Preis lag bei knapp unter 30,000 DM. Die Inzahlungnahme war kein Problem, schließlich hatte ich den 240 auch hier gekauft und man wurde sich einig.  

MB 220 CEMB 220 CE

In 2 Jahren habe ich fast 60,000 km zurückgelegt, der 220 lief gut und hat viele Urlaubsreisen mitgemacht in den Nordosten der Nation. Auch die Fahrten an vielen Wochenenden von Siegburg nach Bocholt und zurück haben dazu beigetragen. So kam es dann, dass eine Rauchentwicklung bei stärkerer Beschleunigung, Abfrage von mehr Leistung, mich stutzig machte, und zum Mercedes Händler führte. Die haben das überprüft und es war eigentlich nur der Simmering zwischen Motor und Getriebe, wo etwas Öl herausgepresst wurde, auf den Auspuff tropfte und den Rauch erzeugte. Material nur ein paar DM, aber die Arbeitsstunden kamen dann auf fast 2,000 DM, da würde mir dann doch etwas komisch zu Mute. Wie können wir das umgehen. Mal überlegen. Die Freundin hatte einen FIAT Uno, der auch schon viele Jahre auf dem Buckel hatte, und es an der Zeit war, etwas Neues zu kaufen. Die Wahl fiel auf Peugeot 206 bei einem Peugeot Händler in Siegburg, der auch den 220 in Zahlung nahm. Das passte perfekt, Preise stimmten und Handel abgeschlossen.

 

Kapitel 8 – "Vom Mercedes über Fiat zu Volvo"

Jetzt hatte ich aber kein Auto, konnte aber auf den FIAT Uno, 45 PS, zurückgreifen. Zur Überbrückung musste der jetzt herhalten, und sah schon komisch aus, wenn ich anstatt mit dem Coupe mit dem Uno auf den Firmenparkplatz fuhr. Einige dachten, entweder ist der Harig pleite oder er macht sich mit uns einen Scherz.

Weder noch, und dann fand ich doch nach wenigen Wochen einen Volvo. Es war 2001 im Frühjahr, beim Surfen im Internet, auf der VOLVO Club e.V. Seite, habe ich ihn entdeckt. 240 GL mit B230F, 113 PS, 5-Gang, Alu-Felgen Virgo, fjordgrün-metallic, schwarzes Leder, Colorglas, Zentralverriegelung, elektrische Außenspiegel, Air Condition, G-Kat, vorne tiefer gelegt, Sportfahrwerk, erst 130.000 km und Baujahr 1989.

Volvo 240 GLVolvo 240 GL

Termin zwecks Probefahrt am Wochenende vereinbart und diesem entgegen gefiebert. Nur, ich war nicht der Einzige, der sich für dieses Schätzchen interessierte. Glücklicherweise rief mich der Verkäufer an, und gab mir die Option als Erster den Wagen zu besichtigen. 

Gesagt, getan und gekauft. Zwar fehlten mir zu dem 240 GL eine Bedienungsanleitung sowie ein Servicehandbuch, doch auf der VOLVO Homepage kann man ja eine Mail an VOLVO senden: " Bitte, liebe Kundenbetreuung, ich brauche eine Bedienungsanleitung und Servicehandbuch". Kaum gemailt, kam schon der Rückruf von VOLVO. Alles klar, sie haben alles da und senden mir es zu. Und dies ohne jegliche Kosten für mich. Bravo, VOLVO!

Daran sollten sich mal ein paar andere Firmen ein Beispiel nehmen. So schnell und unkompliziert, damit hatte ich nicht gerechnet.

Mir fehlte noch etwas an dem Wagen, der Sound, nun, war verbesserungswürdig, was geht, es geht mit Simons-Sportauspuffanlage, sowie auf EURO2 umgerüstet war der 240er bereit, allem Unbill im Straßenverkehr zu widerstehen und mir viel Freude zu bereiten. Hat er auch, und trotz der schweren Karosserie und dem Luftwiderstand eines Ziegelsteins, auf der Geraden waren 200 km/h drin (laut Tachoanzeige), und das noch nicht mal angestrengt; entweder streute in der Produktion des Motors die Leistung hier nach oben oder er war besonders gut eingefahren worden, oder beides.

Die anderen Autofahrer staunten nicht schlecht, wenn ich an ihnen auf der Autobahn vorbei rauschte. Und der Sound in Verbindung mit dem Klimakompressor, speziell beim Herausfahren aus der Firmentiefgarage, die Kollegen meinten, das kann kein Auto sein nach dem Geräusch, das hört sich an wie ein Panzer, schon unheimlich. Er, der 240er, machte eben Spaß. Immer.

Denkste!! Auf der Fahrt in einem der Urlaube Richtung Ostsee spielte plötzlich der Motor verrückt: nach Auskuppeln ging der einfach aus, verdammt...; okay, nächste Möglichkeit von der Autobahn, Motorhaube auf, kurz mal soweit möglich gecheckt, aber es war offensichtlich nichts festzustellen. Also weiter Richtung Ostsee. In den nächsten Tagen machte der Motor was er will; mal lief er einwandfrei, dann wieder diese Mätzchen. Aus dem Urlaub zurück in die Werkstatt. Die haben alles geprüft, mit dem Ergebnis,  das Benzinpumpenrelais war defekt. Ausgetauscht und wunderbar, keine Probleme mehr. Shit, 4 Wochen später wieder das gleiche Spiel. Ab in die Werkstatt, und nun waren neben Dichtungen des Abgaskrümmer auch die Zündkerzen dran. Okay, dann eben neue rein. Klasse, läuft wieder. Shit, 4 Wochen später, und wieder die Symptome. Ab in die Werkstatt, ... das Spiel kam mir irgendwie bekannt vor. Neue Teile rein, alles klar. Shit, 4 Wochen später ... was Alles getauscht wurde, will ich jetzt hier nicht mehr aufführen. Aber zum Schluss mit Austausch Luftmassenmesser war endgültig dieses Spiel vorbei. Nun lief der Motor ohne zu Mucken. Shit, aber nein, nicht 4 Wochen später, auch nicht 8 Wochen später, sondern gar nicht später; der Motor lief weiterhin einwandfrei.

Getreu dem Motto "VOLVO - ich rolle" erfreu ich mich jedes Mal, wenn ich den Wagen fahre, das Leder rieche und der Air Condition freien Lauf lasse. Auch damals war VOLVO schon Luxus auf 4 Rädern. Und den werde ich jetzt länger fahren, bis er auseinanderfällt. Aber das kommt bei einem 240er ja selten vor.

 

Kapitel 9 – "740 und 240"

Internet und meine allgemeine Beobachtung der Volvo-Angebote, und huch, da steht doch in Bonn ein 740 GL, Bj. 87, Automatik, 99.500 km, Alu, ZV, eSSD, ABS, G-Kat, für 980.- Euro, sieht gut aus. Den muss ich mir mal ansehen. Gedacht, angerufen, und Probefahrt gemacht. Preis auf 900.- gedrückt und gekauft. Warum, nun, dass wusste ich direkt selbst noch nicht, wahrscheinlich, nein, eigentlich weil es ein Volvo ist.

Volvo 740 GL Bj. 1987Volvo 740 GL Bj. 1987

Und ein Gedanke zündete doch später mit „Hej, das ist das Winterauto, und der 240er wird nur noch im Sommer gefahren“. Jeweils beide VOLVOs, 240 und 740, nun mit Saisonkennzeichen angemeldet, und los ging’s. Eine Garage hatte ich ja in Siegburg, ein paar Meter von der Wohnung entfernt, anmieten können. Ein Auto musste auf der Straße geparkt werden, nicht optimal, eher suboptimal. Denn, eines nachts, ich dachte ich träume, hat es wohl doch an der Tür geklingelt, und vorsichtshalber sah ich erstmal aus dem Fenster, ja da standen einige Leute auf der Straße bei den Autos. Warum, zum Teufel, was ist da los?

Ich, kurz was übergezogen, man will ja keinen erschrecken mit seinem nackten Astralkörper, fällt nachher noch einer in Ohnmacht, Körperverletzung, nein besser nicht. Runter zu den andere, und da sah ich schon, dass mehrere Autos, unter anderem auch der 240 zusammengeschoben waren. Es hätte ein quietschen, dann einen Knall gegeben und einen aufheulenden Motor, dessen Geräusch sich langsam entfernte. So wie es aussah, war der mit überhöhter Geschwindigkeit in unsere Straße gebogen, hat die Kontrolle über sein Auto verloren und ist in den ersten parkenden Wagen gerammt, dabei diesen auf den nächsten geschoben, insgesamt waren es 4 oder 5 Autos, die betroffen waren.

Die Polizei kam, nahm alles soweit auf, wir betrachteten unsere Autos, einige hatten deformierte Stoßstangen vorne und hinten, der erste sogar die linke hintere Seite von dem Rumms, aber am 240er war nichts zu sehen, daher vorsichtshalber in die Werkstatt. Und wirklich, so ein 240er kann schon was aushalten, und sogar noch mehr, wenn er eine Anhängerkupplung hat, und so war nichts.

Fast vier Jahre den 240er gefahren, klar, der 740er war jetzt dazu gekommen, aber es musste sein. Und abermals ritt mich der Teufel. Was könnte man machen, probehalber den 240er im Internet zum Verkauf angeboten und schauen, was es dann gibt. Ein Auto hatte ich ja auf jeden Fall, der 740 in weiß. Und es hatten sich auch mehrere Interessenten gefunden. Einer aus dem hohen Norden, nein, nicht ganz so hoch. Er hat bereits mehrere 240er, und ist sehr an meinem interessiert. Aber, zu den 240ern hat er auch noch zwei 740er; und das sind nach Aussage seiner Frau genug Autos. Man beachte: Auto, nicht VOLVO – wie kann man/frau das nur verwechseln. Eventuell könnte ich ja seinen 740 turbo intercooler in Zahlung nehmen, bot er mir an. Na ja, gucken kostet nichts. Also, rote Kennzeichen für alle Fälle mitgenommen, meine zwei Brüder mit dabei, die waren ja auch neugierig auf seine 240er, und ab in Himmelsrichtung Norden. Kaffee und Kuchen gab es, dann die Besichtigung der Fahrzeuge, Probefahrt gemacht, begeistert von 740 turbo in anthrazit-metallic, Teilleder schwarz, Schiebedach, elektrische Fensterhebern Alu-Felgen, und turbo dampfhammermäßig, musste und will ich haben, bevor ich sterbe.

Volvo 740 turbo intercooler Bj. 1988Volvo 740 turbo intercooler Bj. 1988

Und wie sollte es anders sein, wir wurden uns einig. Ich ließ meinen 240er da, und nahm den turbo mit. Geile Heimfahrt, sage ich Euch. Der lief wie geschmiert. Und schnell ist der auch noch dazu!! 220 Sachen sind kein Problem für den, schneller ging auch, aber erstmal zuhause sein. Der Winter stand an, also brauchte man auch Winterbereifung für den turbo. Gekauft, leider waren die nur bis 220 km/h zugelassen, das Potential des Motors konnte nicht ausgeschöpft werden, denn es war noch viel Luft nach oben, vom Tempo her. Im fünften Gang bei 220 km/h war man noch locker unter der Höchstdrehzahl des Motors, schätze laut Tacho hätte man an der 240 km/h gekratzt oder mehr. Etwas schnell für nur 156 PS, oder hatte der etwa 185 PS, oder mehr, da keine Messung der Pferdestärken erfolgte, Rätselraten, wieso der so gut lief. Aber was solls, Volvo Dampfhammer eben.

Nun irgendwie war ich jetzt von den 240ern auf die 740er gekommen. Nein, nicht auf den Hund gekommen, sondern nur innerhalb der Marke den Typ gewechselt. Man, 740er, wie kann ich nur. Aber trotzdem sind dies noch reine VOLVOs; Wikingerschiffe, wie man sie sich vorstellt: kantig, bullig, bequem, etwas schroff, aber klasse zu fahren.

Kapitel 10 - "Mein erster VOLVO war ein 140er"

Fortsetzung folgt nicht so schnell, dachte ich. Fortsetzung kam aber prompt. Komischerweise sollte ich mich Ende 2005 auf die Suche nach einem 140er machen. Nicht irgendeinen, sondern schon ein bestimmtes Modell aus 1972, ein 144 de Luxe oder auch GL, ein 4-Türer. Inserat im VOLVO Club aufgegeben und abwarten, was passiert.

Nun, es meldete sich jemand aus Essen. Einer seiner Bekannten hätte einen P 144 in der Garage seit 1 Jahr stehen, nicht mehr gefahren, aber noch angemeldet. Der Besitzer ist über 90 Jahre alt und fährt nicht mehr mit dem Auto, und es steht eben nur rum. Ist es so einer, wie ich suche? Ja, sagte ich ihm und ließ mir die Daten nennen. So, 1. Hand, 82 PS, Bj. 1972, dunkelgrün, Schiebedach, kein Radio eingebaut, original 77.000 km gelaufen. Ob ich da Interesse hätte? Man, ja doch!!! Aber nun zum Preis: 1.800.- Euro. Okay, dachte ich, ist eigentlich schon gekauft. Aber nichts überstürzen, sonst kommt die Ernüchterung.

Volvo 144 de Luxe Bj. 1972Volvo 144 de Luxe Bj. 1972

 Termin für die Besichtigung und dann vor Ort den 144er begutachtet. War verstaubt, Spinnweben, aber alles dran, kein Teil fehlte, kaum Rost zu entdecken. Innen wie neu, die Sitze und Türverkleidungen ohne Abnutzungserscheinungen, der Dachhimmel weiß und ohne Mangel, Armaturenbrett sauber und ohne Autoradio, also war der vorgesehen Ausschnitt noch vorhanden. Klar, der Motor sprang aufgrund defekter Batterie und langer Standzeit trotz überbrücken nicht an. Dies hielt mich aber nicht von einem weiteren Termin ab. Somit 2.Termin vereinbart, damit ich wenigstens feststellen kann, ob der Motor, Getriebe, Lenkung und Bremsen in Ordnung sind. Werkzeug, Benzin, Starthilfespray, Ersatzbatterie, diverse Messgeräte zum Einstellen und Überprüfen mitgenommen, beim 2.Termin habe ich dann den Motor zum Laufen gebracht, bin auf der Garagenanlage etwas hin und her gefahren. Klappte alles! Über den Kaufpreis noch mal verhandelt und für 1.500.- Euro ging der 144 in meinen Besitz und Eigentum über. Rote Kennzeichen zur Überführung besorgt und der 144 schnurrte über die Autobahn ohne Probleme. In der Tiefgarage in Willich angekommen, erstmal Bestandsaufnahme gemacht und Termin beim TÜV fürs H-Kennzeichen. 

Benzinpumpe musste neu, da die Membran im Innern durch die Standzeit spröde und undicht war, sowie auch der Auspuff bessere Zeiten bestimmt gesehen hat. Simons-Sportauspuffanlage eingebaut, mit Bescheinigung von Volvo für dieses Fahrzeug, damit zum TÜV, alles bestanden, H-Kennzeichen möglich und angemeldet.

Etwas optimieren könnte man den 144 ja, Tiefbettfelgen und Fahrwerk, tiefer und sportlicher, gedacht, gesagt, bestellt, eingebaut und alle Eintragungen machen lassen, waren schließlich zeitgenössische Zubehörteile von Volvo oder entsprechenden Zulieferern.

Das Tuning war dezent, etwas tiefer und lag damit besser auf der Straße, Sound nicht laut aber sonor, passte zum 144er.

Volvo 144 de Luxe Bj. 1972Volvo 144 de Luxe Bj. 1972

Am 240-Treffen teilgenommen, da konnte der 144er seine Verwandtschaft kennenlernen, 204 und 260 diverser Baujahre, auch ein 144 von 1974 war dabei, Buckel und Amazon auch. War ein buntes treiben.

Volvo 144 de Luxe Bj. 1972Volvo 144 de Luxe Bj. 1972

Sommer wie Winters den 144er gefahren, er wurde nicht geschont, sondern jetzt zwar nicht als Alltagsauto, aber eben als Zweitwagen, und das ist ihm gut bekommen.

Kein Winter konnte ihm etwas anhaben, er zog stur seine Bahn und heizte den Insassen kräftig ein, im wahrsten Sinne des Wortes. Nur einmal, es gab ein Problem mit dem Kühler, undicht, lief Kühlflüssigkeit aus. Nach Adressen für eine Kühlerreparatur gesucht, in Mühlheim gefunden, Termin gemacht, Kühler hingebracht und nach ein paar Tagen war der wieder wie neu. Eingebaut und weiter ging es ohne Probleme. Der 144er zickte kein einziges Mal, aber meine Freundin, irgendwie ging ihr das mit dem Fuhrpark über.

 

 

 Kapitel 11 - "Auf Wiedersehen 740"  

Jetzt waren natürlich 3 VOLVO’s einer zuviel. Auch hatte ich nur 2 Einstellplätze in der Tiefgarage. Also musste einer weichen. Den 740 GL bei ebay eingesetzt und mal sehen, was die so bieten. Am Anfang lief es nicht so gut, aber dann kurz vor Ende hat den jemand für 1.000.- Euro erstanden. Als er den 740er dann abholte, staunte er nicht schlecht über den guten Gesamtzustand und konnte somit auch mit seinem Kauf zufrieden sein.

Auch sollte ich noch einen Firmenwagen erhalten, was dann zum Mai 2006 erfolgte. 2 VOLVO und einen AUDI A3 Sportback, so war wieder einer zuviel. Dann verkaufe ich eben den 740 turbo. Bei ebay klappte es nicht; die Gebote waren nicht im mindesten am Wert des VOLVO. Aber ein Bekannter aus Hamburg meldete sein Interesse am turbo. Kurze Kalkulation meinerseits und wir waren uns einig. Der turbo ging dann nach Hamburg.

Hamburg – hier im Norden sollte sich der turbo eigentlich wohl fühlen. Eigentlich. Denn, leider ein paar unliebsame Zeitgenossen benutzten den turbo als Fußabtreter, was ihm nicht gut bekam. Denen schon eher, da man keine Zeugen und Beweise hatte, kamen die ungeschoren davon.

Das Ende des turbos nahte und er wurde an einen Autoverwerter übergeben – Ruhe er in Frieden! Man, nicht der Autoverwerter, sondern der turbo.

Die Ära der 7 ging damit unrühmlich zu Ende. Bis Heute ist die Zeit der Trauer nicht vorbei.

Ich vermisse Euch, liebe 7…wir treffen uns im 7. Himmel wieder!

  

Kapitel 12 - "Code E28"

E28 – wie, dieser Code ist nicht bekannt?! Auch als eingefleischter VOLVO Fahrer konnte ich nicht umhin, als die Zeit gekommen war. Also, der Firmenwagen (A3 Sportback) war weg, da ich nun meistens meine vier Buchstaben platt saß und kaum noch unterwegs war.

E28, sprich BMW 520iA Edition Shadow Line aus 1. Hand und gerade mal die 100.000 km Marke gekratzt.  Wie das Leben so spielt, durfte der E28 zum ersten Mal den Asphalt unter die Räder nehmen als sich ein Werksangehöriger von OPEL den E28 zum Einstieg in sein Rentendasein könnte. Qualität sollte es sein, so erzählte er mir, und da er bei der Qualitätskontrolle arbeitete, konnte er ein Lied davon singen. Welches? – Ja, das kann man sich ja denken. Nicht umsonst hat er einen BMW gekauft.

Fast im Neuzustand befand sich die Innenausstattung, und die Technik und Karosserie sahen auch tadellos aus. Es war eine Wonne, im E28 zu fahren.

BMW 520i A Edition Shadow LineBMW 520i A Edition Shadow Line

 Gemeinsam, wie zwei alte Freunde, standen 144 und E28 in der Tiefgarage, warteten auf ihren Einsatz, und die Entscheidung fiel jedesmal schwer, welchen nehme ich jetzt?

 

In EintrachtIn Eintracht So verging ein Jahr, bis sich aufgrund beruflicher Veränderung wieder ein Firmenwagen ankündigte. Oh man, kam mir irgendwie bekannt vor: Firmenwagen, E28 und 144 – da war wieder einer zuviel. Okay, ich hätte natürlich alle behalten, aber wie das so nun mal ist, von einem musste ich mich trennen. Vom 144 – hallo, daran wurde niemals ein Gedanke verschwendet. Also musste der E28 gehen, besser bei jemand anders nun fahren.

Kurzum, bei mobile.de inseriert und schwuppdiwupp einen Liebhaber gefunden. Traurig war ich schon, denn in dem Zustand  konnte man keinen 2ten finden.

Damit schließen wir dieses Kapitel ab. Aber keine Angst, es geht noch weiter. Siehe nächstes Kapitel.

Kapitel 13 - "es kann nur einen geben"

Und weiter geht es. Firmenwagen wechselte. Mal Golf, Audi A3 oder Mini, es wurde nicht langweilig. Für Abwechslung wurde gesorgt. Und natürlich hatte ich ja noch immer meinen Oldie. Die Liebe zu VOLVO lebt weiter und weiter -  niemals wird sie versiegen.

Im Stich gelassen oder eifersüchtig, nein, das kannte ich nicht von meinem 144er. Er schnurrte wie ein Kätzchen, falsch, wie ein rauhbeiniger Elch zog er seine Spuren in den Asphalt. Ein Genuss, naja, für mich jedenfalls.

Und dann war es mal wieder soweit, der Firmenwagen ging wieder weg, und auch dieses ist nichts Neues. Es blieb mal wie immer, nun eben beim 144er.

Allerdings, und das wollte ich ihm nicht zumuten, bei Wind und Wetter unterwegs zu sein. Nein, das hatte er nicht verdient, wenn gleich er sich bestens im Winter machte. Egal ob oder ohne Schnee oder Glatteis, das konnte ihm alles nichts anhaben.

Es konnte eben nur einen geben – es kann nur einen geben.

  

Kapitel 14 - "eine weitere Ära bricht an"

Verschiedene Überlegungen kreisten in meinem Kopf: ein weiteres Auto muss her, aber was für eines soll es sein? Marke, Typ, Motor und Ausstattung und zu welchem Preis waren die Gedanken. Es kam wie es mal wieder kommen musste, mobile.de und autoscout24.de waren meine Helferlein bei der Suche.

Wie fange ich es am besten an? Ach, ganz einfach, ohne Automatik und Klima geht schon mal gar nichts. Shit, nicht vergessen, die grüne Plakette – ohne die geht ja in einigen Städten und Gebieten nichts mehr. Und natürlich der Preis: günstig und nicht viel kosten, 2.000.- Euro sollten reichen. Mal sehen, was es da so gab. Zu viele, von A – Z, okay, nicht alle Buchstaben des Alphabets waren vertreten. Ein Glück, das ginge sonst gar nicht aus zigtausend Angeboten was zu finden. Was bleibt mir anderes übrig, als die Suche dann doch etwas einzuschränken.

Aber welche Automarken sollen oder eigentlich ausschlaggebender, dürfen es denn sein – muss schon etwas gutes und ausgefallenes sein, sprich: Alfa Romeo, BMW, Chrysler, Mercedes, Rover, Saab und Volvo waren die Favoriten. Ah, war schon übersichtlicher. Dann wollen wir mal. Aber, trotzdem, nichts wie ich es mir vorstellte oder mir vorstellen konnte, in einem der zur Auswahl stehenden Fahrzeugen zu sitzen.

Volvo 760 GLEVolvo 760 GLE

 Volvo 760 GLE, fast voll ohne Leder, für schlappe 1.100.-, fast schon ungesehen gekauft. Aber eben nur fast. Kurz telefoniert, Termin ausgemacht und auf den Weg nach Kassel. Probefahrt und gekauft für 1.000.- und ab nach Hause. Vorher noch in die Waschstraße, schließlich will man, will ich in einem sauberen Auto fahren.

Schlechte Idee, der die Kennzeichenhalterung vorne umbrachte. Na gut, Kennzeichen vorne auf dem Armaturenbrett gelegt und ab auf die Autobahn. 

Schlechte Idee, Polizei in Zivil vor mir und sofort „Bitte Folgen“ – was blieb mir anderes übrig. Nichts. Auf dem nächsten Parkplatz dann, ich glaub es kaum, jede Menge von denen, bis an die Zähne bewaffnet. Das kann ja heiter werden. „Guten Tag, allgemeine Verkehrskontrolle, die Papiere bitte“ man, wann war`s das letzte Mal her, diese Wörter zu hören. Ziemlich lang, lang her. Vorsichtig gleitet meine rechte Hand zum Handschuhfach, nur keine schnellen Bewegungen, könnte falsch ausgelegt werden. Und Einschusslöcher finde ich nun mal nicht so gut. Weder in mir noch in meinem Auto. Der Beamte kontrollierte meine Papiere, nachdem ich ganz vorsichtig diese langsam, langsamer als Zeitlupentempo, aus dem Handschuhfach hervorgeholt habe. Okay, sagt er, was ist mit dem Auto, kein Kennzeichen? - Doch, hier auf dem Armaturenbrett. – Das ist Urkundenfälschung, das Kennzeichen muss am Fahrzeug angebracht sein. – Wie, Urkundenfälschung (will der mich verarschen),  aber leider hat er recht, wie ich später bei Google nachforschte.

Kurzum, sonst wird das hier eines der längsten Kapitel. Erkläre dem Beamten, Wagen gerade gekauft, Waschstraße und Kennzeichen ab. Er darauf, okay, ausnahmsweise, aber zuhause dann schnell Kennzeichen da anbringen, wo es auch hingehört.

Der Rest des Abenteuers: nach Hause in Ratingen, und natürlich, schließlich befolgt man die Anweisungen der Gesetzeshüter, Kennzeichen angebracht.

  

Kapitel 15 - "760 ist Geschichte"

Es war ein Genuss mit dem 760 zu fahren, zu cruisen – er war eben im Grunde für den amerikanischen Markt konzipiert. Das war auch gut so. Reinsetzen, wohlfühlen und entspannt ankommen. Es machte einfach Spaß, mit dem Wagen zu fahren, egal ob Highway oder 30km/h-Zone, und der V6 schnurrte so vor sich hin. Aber er konnte auch anders, fauchen und knurren, mit einem leichten Ton zum amerikanischen V8 hin. Hätte er ein V8 werden sollen? Die Amis hätten es begrüßt, aber für den europäischen Markt, nun, schwierig, denn als V6 ist er schon kein Kostverächter, als V8 wahrscheinlich ein Gourmet.

V8 und Drehmoment mit Hubraum, er hatte davon alles auf V6 getrimmt, man merkte beim Anfahren auf nassem Untergrund, dass dann schonmal bei etwas zu viel Gas die Hinterräder durchdrehten und dies auch etwas dauerte, bis die sich wieder mit dem Untergrund verbunden haben. Für mich war das okay, und auch sonst konnte ich mich nicht beklagen. Es funktionierte alles, was es gab, jedes kleine elektrische Helferlein tat seinen Dienst, und auch die Mechanik verleugnete, dass sie 1989 geboren, äh, zusammengebaut war.

Bis auf, ja, wenn nicht das Automatikgetriebe entspannt keinen nächsten Gang einlegte beim Beschleunigen, zuviel Gas oder Kickdown nahm es sehr übel; das einzige was sich bewegte, war der Drehzahlmesser, der angeberisch in die Höhen der Drehzahlen seinen Zeiger bewegte, denn als Beschleunigung konnte man es nicht mehr wahrnehmen, es war die sogenannte schlafende Energie, Energie und Kraft war da, aber die legte sich in der Automatik schlafen. Was macht man dann? Erstens keine Beschleunigungsrennen und Geschwindigkeitsorgien mehr, zweitens eine Diagnose des Patienten bei Volvo. Zweitens sagte: keine Chance, die war hin, die Automatik. Die Bremsbänder waren wohl hinüber, ein Austausch des Automatiköls inklusive Filter hätte und hat keinen Erfolg gezeigt. Damit normalerweise ein Replacement, ein Austausch schwierig, gab aber neue, kostet an die 4.000.- Euro.  Mist, überstieg locker den Wert des Wagens. Mit Arbeitslohn, Sklaven gab es nicht mehr, man musste die Arbeiter bezahlen, war es nochmals um einiges teurer, und dafür hätte ich mehrere 760 kaufen können, aber wohin damit.

Also blieb nichts anderes übrig, als verkaufen. Bei ebay diesmal, als Bastlerfahrzeug mit Getriebeschaden angeboten, und tatsächlich erbarmte sich ein Liebhaber aus dem Münsterland. Der Preis stimmte, wir waren beide zufrieden. Vielleicht rollt er noch über die Straßen oder es hat ihn den Gnadentot ereilt.

Langsam wird es langweilig, ihr kennt es bereist aus den Kapiteln zuvor, die gleiche Prozedur: Auto suchen und finden, kaufen und fahren.

Kapitel 16 - "Ein Stern geht auf"

Es dauerte fast 3 Monate, Ende Winter, so Februar März, aber die Jahreszahl habe ich doch glatt vergessen. Vielleicht fällt es mir ja noch ein, wann in diesem Jahrtausend es gewesen ist.

MB 300 TE W123MB 300 TE W123

 Ein Mercedes 300 TE, bornit-metallic, Alu, Automatik, Klima, eFH, MAL, sah gut aus und der Zustand war in Ordnung. 1.500.- Euro, handeln, geht bestimmt auch günstiger, 1.350.- Euro war das letzte Wort und der Handel perfekt. Einen Haken hatte es aber doch, die Heckklappe, es war ein Kombi, und die haben eine, ließ sich nur mit Hilfe eines Besenstiels oder ähnlichem aufhalten, also in geöffneter Stellung belassen. Für an die oder um die 850.- Euro bei Mercedes, die haben es wieder gerichtet, und neue Heckklappendämpfer eingebaut, Material fast geschenkt, aber der Arbeitslohn, das kostet. Und komm mir jetzt keiner, hey, Material selber kaufen, macht 50:- Euro und selber einbauen, denkste, keine Lust und keinen Platz gehabt, um das auszuführen, damit bleib bei deinem Denkste.

Ja, es machte schon viel Spaß, die 179 PS spielen zu lassen, aber so ganz zufrieden war ich nicht. He, welche Ansprüche an ein Auto für 1.350.- Euro, denk mal nach, ist kein Neuwagen. Ich hab´s kapiert und um es mir deutlich zu machen, rauchte der TE bei hohem Tempo gerne mal, sah immer aus wie ein kapitaler Motorschaden, zum Glück sah es nur so aus. Das nervte, und auch, irgendwie, ich konnte mich mit dem TE nicht richtig anfreunden. Sollte kein Bund fürs leben werden, wurde auch kein Bund für mittelfristig, kurzfristig werden wir uns trennen.

Ich machte es mir einfach. Einfach bedeutet: ruf einen Ankäufer an, mal sehen, was die bieten. Nun kannte ich einen, der bereits von meinem Arbeitgeber mehrere Mercedes Atego angekauft hatte, und dieser hatte auch Interesse an meinem 300 TE gezeigt. Ob der das ernst meinte? Gute Frage, mal testen: Hallo, 300 TE für 1.500.-, wie ist es damit? 1.500.-, kannste vergessen, über 1.000.- können wir reden. – Was, 1.000.-, nein mindestens 1.300.- , damit wäre ich zufrieden. – Nein, dafür nicht, 1.100.-, allerletztes Wort. – Na gut, einverstanden, verkauft.

Ich wollte den Bogen nicht überspannen, das Blatt nicht ausreizen, das letzte Quentchen rausholen…

Nun wieder war der 144 alleine, und musste jeden Tag und jede Nacht herhalten, was ihm aber auch nicht schlecht bekam.

  

 Kapitel 17 - "Frontantrieb"

Bisher hatten alle meine Volvo`s vom Amazon über 140, 240, 740 und 760, aber auch die BMW`s und Mercedes Heckantrieb und plötzlich hatte ich auch die 850er im Visier. Hallo, Frontantrieb, eigentlich kein richtiger Volvo, oder? Eben doch!

 

Volvo 850 GLTVolvo 850 GLT

 

Im Internet bei Mobile.de gefunden: 850 GLT Kombi Erstzulassung 1994, knapp 200.000 km gelaufen, Klima, Alu, eFH, rotmetallic, sah gut aus, obwohl rot nicht eben meine Farbe ist. Preislich in meinen erkorenen Gefilden angesiedelt, irgendwo Richtung Unna oder so, habs vergessen. Termin und dann mit meinem jüngeren Bruder dorthin gefahren, soweit passte es. Gekauft und Tage später abgeholt. Tja, ein Manko, keine Automatik mehr, Schaltung war angesagt. Geht auch, und er fuhr und fuhr, und hatte mit seinen Bremsen vorne ein Handicap, die rubbelten beim Abbremsen, waren verzogen und mussten erneuert werden. Bei einem Volvo Teile Zulieferer neue gekauft, einbauen lassen, und warum rubbeln die jetzt, sind doch die neuen oder etwa wieder die alten eingebaut, weil man nicht aufgepasst hat, was alt und was neu ist? Waren die neuen, kann passieren, sagt der Zulieferer, also wieder neue bestellt, die „alten“ neuen ausgebaut und zurück an den Zulieferer. Mit den „neuen“ neuen bremste es wie es bremsen soll, ohne Rubbeln. Damit was alles okay, im grünen Bereich. 

Leider eines Abends dann, ein lauter Knall und irgendwie fühlte ich, das war mein 850er. Verdammt, ja, die Heckscheibe hatte mit einer Umlenkrolle der Hebebühne eines LKW`s Bekanntschaft gemacht und verloren. In tausend Teile zersprungen, zudem die rechte Heckleuchte auch noch einen Knacks abbekommen hat. Okay, wurde über die Versicherung des LKW`s geregelt, aber bis das soweit war, das dauerte dann schon ein paar Wochen. Und solange stand der 850er eben in der Garage, und der 140er draussen und der wurde dann wieder jeden Tag genutzt. Nachdem der 850er repariert war, war ich es auch leid, und hatte keine Lust mehr auf ihn. Somit begann wieder mein Spiel: anbieten, verkaufen. Bei ebay den 850er angeboten, mal sehen, ob da geboten wird. Und siehe da, tatsächlich waren mehrere Gebote, und für 950.- Euro ging er dann an den Meistbietenden. Der kam irgendwo zwischen Hamburg und Flensburg her, mit Kind und Kegel, vollem Auto. 

Dann Fragen, wie kein Turbo? Hä, guter Mann, nirgendwo steht Turbo, weder in der Anzeige noch in den Papieren noch am Volvo. Okay?! Dann hat er noch eine Probefahrt gemacht, und meinte, die Bremsen vorne sind auf. Kann sein, um nicht großartig hin und her zu feilschen haben wir uns dann auf 900.-Euro geeinigt. Passt!

Jetzt stand wieder wie gehabt, nun, eben der 144er zur Verfügung. Aber es sollte auf jeden Fall wieder ein Alltagsauto geben.

  

Kapitel 18 - "BMW - schon wieder"

BMW – schon wieder! Ach, es gibt doch verschiedene Modelle, die immer wieder in die engere Wahl fallen. Diesmal eben BMW 318iA von 1991, ein E30, noch die kantigen 3er in gutem Zustand für 650.- Euro Festpreis. Steht irgendwo hinter Münster. Gut, fahren wir da mal hin. Der Wagen war in einem sehr guten Zustand, hatte neben der Automatik noch Klima und elektrische Fensterheber, Colorverglasung, bis Ende des Jahres noch TÜV und für 600.- Euro konnte ich ihn dann kaufen. Das war noch ein BMW, so wie sie sein sollten, sportlich, kompakt, wendig und doch auch komfortabel. Und er hat öfters an einem Tag die Strecke Breitscheid – Stuttgart gesehen, und lief konsequenterweise wie ein E30, und mit 113 PS war er ausreichend motorisiert.

Zwischenzeitlich hatte es sich ergeben, dass ich meinen Arbeitsplatz nach Stuttgart verlegt hatte durch einen Jobwechsel. Eine Wohnung musste dann in Stuttgart her, jede Besichtigung am Wochenende war eine kleine Weltreise, und es gab deren mehrere, bis wir den Zuschlag einer Wohnungsbaugesellschaft auf unsere Bewerbung als Mieter bekommen haben. Und auch dann waren noch mehrere Fahrten notwendig, bis auch die Übergabe der alten Mietwohnung in Breitscheid erfolgt war.

Da ich aber auch noch meine Bankgeschäfte über die Volksbank in Willich abwickelte, bin ich ab und zu bei denen gewesen, und dabei ist es passiert.

Lange keinen Unfall gehabt, niemals daran gedacht. Und jetzt an einem Freitagvormittag in Willich, Abfahrt von der Autobahn A57 in einem Kreisverkehr, nein vor dem Kreisverkehr warten, da die im Vorfahrt haben. Nur hat der Transporter hinter mir geschlafen, und rumms, schob meinen BMW noch auf einen Ford vor mir. Der hatte glücklicherweise eine Anhängerkupplung, die beim Ford Alles abfing. Mein BMW hatte vorne der Anhängerkupplung direkt eins auf die Fünf bekommen; das Kfz-Kennzeichen war 5555, und die hat er eben getroffen. Nur hinten sah es schlimmer aus: die Stoßstange, das Heckabschlussblech, waren eingedrückt. Zum Glück war der Wagen fahrbereit, also konnte ich weiterfahren. Die Polizei nahm den Unfall auf. Schuld hatte einwandfrei der Transporterfahrer. Den Schaden der Versicherung gemeldet. Die haben dann 2 Monate später endlich einen Gutachter gestellt. Nette Frau, auch BMW-Fan, war von meinem 3er begeistert. Die taxierte den Schaden auf circa 1.300.- Euro und den BMW auf 1.600.- Euro Wert. Leider dauerte dann die Regulierung noch etwas, da die Versicherung nicht mit dem Gutachten einverstanden war. Hallo, das war euer eigener Gutachter, von euch bestellt, also zahlen.  Das haben die dann auch zügig gemacht.

Nun lief im November 2011  der TÜV aus, Prüfung nicht bestanden, war mir klar. Auto dann im Internet angeboten als Bastlerfahrzeug für 800.- Euro, für 450.- Euro ging er dann weg. War okay, an dem Wagen habe ich verdient. Danke BMW.

Kapitel 19 – "Abschied vom 144"

Im Oktober 2011 habe ich eine neue Arbeit in Stuttgart aufgenommen, allerdings ohne den 144er. Da ich keine Garage mehr in Stuttgart hatte, und ich den Wagen nicht draußen stehen lassen wollte, hatte ich ihn im Internet angeboten. Und es waren auch mehrere Interessenten, aus ganz Deutschland.

In Kapitel 18 hatte ich ja bereits geschrieben, ich fahre mal wieder BMW, diesmal einen 318i, den 2-türer in einem blaumetallic und grauer Innenausstattung. Fast ein halbes Jahr hat die Zusammenarbeit zwischen ihm und mir funktioniert, dann kam der Unfall und dann der TÜV, der die endgültige Scheidung aussprach unter Berücksichtigung aller Fristen. Eine Reparatur der vom TÜV monierten Teile und Funktionen hat den Zeitwert um ein mehrfaches überstiegen, und, man, Geld drucken kann ich auch nicht. Habe zwar einen Farbkopierer, aber die echten Scheine sehen mal nun aus wie echte Scheine, mit den Kopien haste da keine Chance. Oder doch, eine Chance, in den Knast zu fahren, vielleicht sogar mit dem 318i, wer weiß?

Aber was macht der 144, wurde der alleine zurückgelassen und kam nicht nach Stuttgart? Wie man's nimmt; nach Stuttgart war ihm der Weg vergönnt, aber ich musste und wollte mich von ihm trennen. Er hat etwas besseres verdient, als in Stuttgart irgendwo draußen auf der Straße parkend abgestellt zu werden. Parkplätze sind in Stuttgart so selten wie die Annahme, die Erde ist weder eine Kugel noch eine Scheibe sondern ein Quader, hahahahahah......! Nun, auch der 144 ist keine Kugel oder eine Scheibe, obwohl er nicht alleine beides hat, brauchst nur mal das Teileverzeichnis durchgehen, da findest Du alles, sogar Quader. 

Was macht man dann, Inserat aufsetzen und hoffen, dass sich Liebhaber dafür finden. Auch habe ich mal versucht, den 144 dem Autohaus anzubieten, wo er damals verkauft wurde. Das Autohaus selbst mit dem Eigentümer gibt es leider nicht mehr, und die aktuellen Inhaber und Verkäufer, alles Ignoranten und Unwissende; so was von Interesselosigkeit und "was willst Du eigentlich", kein Verständnis für die Historie des Autohauses und des Fahrzeug; es gab eben nichts daran zu verdienen. Geschickt gemacht, hätte man daraus eine Werbeanzeige machen können: "2011, nach 39 Jahren findet ein Volvo 144 de Luxe zurück zu seinem Autohaus, wer kann das schon von sich behaupten." Ein paar schöne Fotos dazu, aber, wenn man keine Ahnung und Interesse davon hat, was soll ich dann von denen erwarten. Daher privat verkauft, der 144 ging in den hessischen Raum. Ein paar Tage nach dem Verkauf habe ich noch mein Lager an Ersatzteilen und Zubehör für die 140-Serie geräumt und dem Käufer angeliefert; und mir kamen fast die Tränen, beim Anblick meines, ähm, nun seines 144ers. Die schönen Tiefbettfelgen mattschwarz lackiert, damit sah der 144 schon Scheiße aus, und nun, traurig, aber was sollte ich machen, verkauft ist verkauft. Es sollte wohl ein rat tuning oder wie das heißt, werden, man, haste keine Ehrfurcht vor dem Alter?

Jahre späte habe ich den 144 dann bei mobile.de gesehen; ein Händler hat ihn viel zu hoch gepreist angeboten. Aber anscheinend wurde er doch verkauft. Hoffentlich lebt der 144 noch, sei es ihm ewig gegönnt!

 

Kapitel 20 - Eine neue Epoche "Stuttgart"

Wie gesagt, in Kapitel 18 bereits erwähnt, die örtliche Veränderung nach Stuttgart, Untertürkheim, durch Jobwechsel bedingt. Die Trennung vom 144er lebt weiter, aber Gefühlsduselei kann ich mir nicht leisten, nicht in einer Stadt wie Stuttgart, wo es Parkplätze wie Sand am Meer gibt. Ich frag mich nur, welches Meer hat keinen Strand, keinen Sand? 

Es wäre wahrscheinlich nur eine Preisfrage gewesen, was will man dafür bezahlen und wie weit will man dafür gehen, also Entfernung zum Parkplatz bis Wohnung. Es gab Parkplätze bei uns in der Straße, zum Anmieten von der Stadt, die waren durchnummeriert, und auch immer alle besetzt. Es war schon komisch, wenn man tausend mal ums Eck fuhr auf der Suche nach einem freien Platz, und dann doch wieder an die 15 Minuten Fußweg bis nach Hause hatte. Zum Mäusemelken, wie man so sagt, irgendwie bescheuert. Lösung, Antrag auf Parkplatz bei der Stadt gestellt, Warteliste, okay, kann dauern, okay, wie lange, fast 3 Jahre und 5 Monate, im Februar 2014 gab es dann 2 Querstraßen tiefer den heißbegehrten Parkplatz. Endlich, keine Parkplatzsuche mehr, wenn es da nicht Autofahrer gäbe, die darauf parken und man wieder sehen muss, wo man seinen Wagen abstellt. Ich habe mir dann Vordrucke gemacht, und die unter die Wischerblätter des Fahrzeuges gesteckt.

 

 

 

 Der Elch rennt, und das sehr schnell! ... und meine Geschichten gehen weiter!